Erste-Hilfe-Maßnahmen
Verbrennungen und Verbrühungen
Den Grad der Verletzung erkennen
Die Stärke der Verbrennung wird in drei Grade eingeteilt. Bei Verbrennungen oder Verbrühungen ersten Grades ist die Haut gerötet, ähnlich wie bei einem Sonnenbrand. Verbrennungen zweiten Grades erkennen Sie daran, dass die Haut Bläschen bildet, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. In beiden Fällen hat das Kind starke Schmerzen. Bei Verbrennungen dritten Grades ist die Haut schneeweiß oder bräunlichschwarz verfärbt. Das Kind empfindet in diesem Fall keine Schmerzen, da die Hautnerven zerstört sind.
Maßnahmen bei Verbrennungen und Verbrühungen
Ziehen Sie das Kind aus bzw. entfernen Sie die Kleider in dem Bereich, wo das Kind verletzt ist. Eingebrannte Kleidung sollten Sie nicht gewaltsam entfernen, sondern die Kleidung notfalls mit einer Schere um die Wunde herum wegschneiden. Das Kühlen (insbesondere von großflächigeren Verbrennungen) wird inzwischen nicht mehr empfohlen, weil dadurch allenfalls ein kurzfristiger schmerzlindernder Effekt erzielt wird. Eine längere Kühlung führt viel eher zu einer Unterkühlung des Körpers und damit Belastung des Kreislaufs.
Kleine Verbrennungen (z.B. am Finger) können Sie kühlen, indem Sie den betroffenen Wundbereich kurz mit handwarmem Wasser überspülen. Sie sollten Brandblasen niemals öffnen, da die Gefahr einer Infektion besteht. Verbinden Sie die Wunde möglichst mit einem sterilen Brandtuch, welches Sie anschließend locker mit einer Mullbinde oder einem Dreieckstuch fixieren. So vermeiden Sie Verklebungen mit der Wunde. Decken Sie das Kind warm zu, besonders wenn es einen Schock erleidet. Verwenden Sie hierfür möglichst eine Rettungsfolie aus Ihrem Verbandskasten. Wenn Ihr Kind unter Schock steht, lagern Sie seine Beine hoch. Beobachten Sie die Atmung und den Kreislauf des Kindes. Benutzen Sie zur Behandlung der Wunde keine Salben, Brandbinden, Puder, Öle, Desinfektionsmittel oder sonstige Hausmittel. Sie verhindern die Sauerstoffzufuhr der Wunde, verkleben sie oder verursachen einen Wärmestau im Gewebe.
Maßnahmen bei Verbrennungen im Gesicht
Bei Verbrennungen im Gesicht besteht die Gefahr, dass das Kind unter Atemnot leidet, da es Rauch eingeatmet hat. Sie sollten in diesem Fall: Sofort den Rettungsdienst anrufen, das Kind ansprechen und beruhigen evtl. beengende Kleidung entfernen. Wichtig ist es für dauerhafte Luftzufuhr zu sorgen und das Kind aufrecht hinzusetzen. Das erleichtert die Atmung. Kontrollieren Sie außerdem die Atmung immer wieder. Wunden sollten generell nicht abgedeckt werden.